Koordinaten­mess­geräte mit tak­tiler Antastung

Bei taktilen Koordinatenmessgeräten erfolgt die Messung, indem das Messobjekt in der Regel durch eine Tastkugel ("Rubinkugel") berührt und diese Berührung über einen Taststift auf einen schaltenden oder messenden Taster übertragen wird (also mit taktiler Antastung). Schaltende Tastsysteme geben bei einer gewissen Auslenkung des Taststiftes ein Signal, woraufhin die Längenmesssysteme an den verschiedenen Achsen des Messgeräts ausgelesen und in eine Verarbeitungseinheit weitergegeben werden. Messende Tastsysteme erfassen die Auslenkung des Taststiftes durch entsprechende Messsysteme im Taster und leiten diese Information in die Verarbeitungseinheit weiter. Mit messenden Tastsystemen ist ein kontinulierliches Digitalisieren der Messobjektoberfläche möglich, während mit schaltenden Tastsystemen eine punktweise Oberflächenerfassung erzielt wird.



Zeichnung eines Tasters aus einer Patentschrift von 1976


Taktile Koordinatenmessgeräte werden in verschiedenen Bauarten hergestellt, wobei die Ausführung überwiegend so erfolgt, dass die einzelnen Achsen des Messgeräts rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Die Bauarten sind die Auslegerbauart oder Ständerbauart, die Portalbauart sowie die Brückenbauart. Taktile Koordinatenmessgeräte ohne rechtwinklige Anordnung der Achsen sind Gelenkmessarme.



Zeichnung eines taktilen Koordinatenmessgeräts aus einer Patentschrift von 1984


Die bis in die 1990er Jahre noch vielfach verbreiteten manuellen taktilen Koordinatenmessgeräte werden seitdem durch Ausführungen verdrängt, die mit Antriebsmotoren ausgestattet sind und deren Bewegungen durch einen Rechner und einer Messsoftware mittels Messprogrammen gesteuert werden (CNC-Steuerung).

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