Koordinatenmesstechnik und Längenmesstechnik auf messraum.net
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messraum.net ist ein unabhängiges Informationsportal zur Längenmesstechnik bzw. zur Koordinatenmesstechnik. Die Listen in den verschiedenen Kategorien werden kontinuierlich aktualisiert und um neue Einträge ergänzt. Ein Newsletter informiert regelmäßig über neue Einträge des Portals.Messtechnik
Als Messtechnik bezeichnet man das Bestimmen von physikalischen Größen mit dafür geeigneten Geräten und Methoden. Einzelne Fachgebiete sind beispielsweise das Messen elektrischer Größen, das Messen von Temperaturen, Gewichten oder Zeiten oder auch das Messen geometrischer Größen. Die grundlegende deutsche Norm der Messtechnik ist die DIN 1319.Fertigungsmesstechnik
Die Fertigungsmesstechnik umfasst alle Mess- und Prüfaufgaben im Rahmen der industriellen Herstellung eines Werkstücks zur Überprüfung definierter Anforderungen, welche in die in der folgenden Abbildung dargestellten Teilbereiche untergliedert werden können:Die Fertigungsmesstechnik bezüglich der Gestalt eines Werkstücks beschäftigt sich mit dem Messen von geometrischen Größen oder Kennwerten. Sie kann in Längenmesstechnik, Koordinatenmesstechnik, Oberflächenmesstechnik, Verzahnungsmesstechnik und in Mikro-/Nanomesstechnik unterteilt werden.
"Die Aufgabe der Fertigungsmesstechnik besteht in der Bereitstellung von Mess- und Prüfverfahren zur Sicherstellung der Qualität der gefertigten Produkte. Im engeren Sinne umfasst die Fertigungsmesstechnik alle messenden bzw. prüfenden Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit den industriellen Fertigungsprozessen wie dem Urformen, Umformen, Wärmebehandeln, Trennen, Zerspanen, Oberflächenbehandeln, Montieren oder Fügen durchgeführt werden. In der Regel wird dabei untersucht, ob bestimmte qualitätsrelevante Eigenschaften des Produktes innerhalb von zulässigen Toleranzbereichen liegen." (aus: Gevatter, Grünhaupt: "Handbuch der Mess- und Automatisierungstechnik in der Produktion", S. 199, 2006)
Längenmesstechnik und Koordinatenmesstechnik
Die Längenmesstechnik und die Koordinatenmesstechnik gehören zu den Verfahren der Messung geometrischer Größen. Diese Messverfahren können in eindimensionale, zweidimensionale, zweieinhalbdimensionale und dreidimensionale Messverfahren unterteilt werden.Zu den eindimensionalen Messverfahren gehören Handmessmittel und Abstandssensoren. Handmessmittel sind beispielsweise Messschieber und Bügelmessschrauben. Abstandssensoren können berührend und berührungslos arbeiten. Messgeräte der eindimensionalen Messverfahren bestimmen Längeninformationen, sie gehören also zur Längenmesstechnik und sind folglich Längenmessgeräte.
Zweidimensionale Messverfahren umfassen Messmikroskope und Profilprojektoren. Mit ihnen können bereits Koordinaten innerhalb einer Ebene bestimmt werden. Die Photogrammetrie, das Laser-Lichtschnittverfahren oder das Streifenprojektionsverfahren gehört in die Kategorie der zweieinhalbdimensionalen Messverfahren. Hierbei werden zwei Koordinaten in einer Ebene bestimmt sowie ein dritter Wert, ein Höhen- oder Abstandswert. Zweieinhalbdimensionale Messgeräte sind überwiegend optische Koordinatenmessgeräte.
Zu den dreidimensionalen Messverfahren gehört die Koordinatenmesstechnik mit taktilen Koordinatenmessgeräten, welche es in verschiedenen Bauarten wie Ständerbauart, Portalbauart oder Auslegerbauart gibt. Eine weitere Bauformen taktiler Koordinatenmessgeräte sind Gelenkmessarme. Berührungslos arbeiten hingegen optische Koordinatenmessgeräte sowie Computertomographen, wobei letztere aber auch dreidimensionale Daten des durchstrahlten Messobjekts liefern, also aus dessen Körperinneren.
Auf messraum.net sind überwiegend Informationen zur Längenmesstechnik und zur Koordinatenmesstechnik zu finden.
Koordinatenmesstechnik
Die Koordinatenmesstechnik ist ein universelles Messverfahren, bei dem die Werkstückoberfläche in einem Koordinatensystem punktweise abgetastet wird. Aus den so ermittelten Oberflächenpunkten werden über mehrere Zwischenschritte die zu ermittelnden Merkmale bestimmt. (aus: Keferstein, Marxer, Bach: "Fertigungsmesstechnik", 9. Auflage, 2018, S. 54, ISBN 978-3-658-17755-3)Die verschiedenen Verfahren der Koordinatenmesstechnik können nach dem Messprinzip bei der Erfassung der Messpunkte eingeteilt werden. Es gibt die taktilen Messverfahren und die optischen Messverfahren und damit taktile und optische Koordinatenmessgeräte. Taktile Messverfahren verwenden einen messenden oder schaltenden Taster, der mit einem Taststift versehen ist und welcher dann - in der Regel mit einer Rubinkugel am Taststift - das Messobjekt an der Messstelle tatsächlich berührt. Optische Messverfahren verwenden Licht verschiedener Wellenlängen, um das Messobjekt berührungslos zu messen.
Eine andere Einteilung erfolgt nach der Art der Erfassung der Messpunkte, so dass hier einzelpunkterfassende, linienerfassende und bildgebende Verfahren unterschieden werden können: "Bei den bildgebenden Verfahren werden mehrere Punkte in einer Position des Sensors zur Erfassung eines Flächenbereichs oder eines ganzen Werkstücks gleichzeitig aufgenommen. Bei den einzelpunkterfassenden bzw. linienerfassenden Verfahren wird in einer Position des Sensors immer nur ein Messpunkt bzw. eine Linie von Messpunkten bestimmt." (aus: Imkamp, D.: "Selektive Freiformflächenmessung zur effizienten Korrektur von Gestaltänderungen an Formwerkzeugen", S. 17, 2001)
Vor allem bei der Koordinatenmessung - aber auch teilweise bei der Längenmessung - benötigt man Bauteilaufnahmen. Diese können beispielsweise aus Aufspannsystemen zusammengesetzt sein, welche das Messobjekt in einer bestimmten Lage und während des Messvorgangs unveränderlich fixieren.